Abbrechen
z.B. einer Gedichtzeile durch Über- oder Unterschließen oder eines Wortes, Alineas, Textes; abteilen, abtrennen.
Abbreviatur
Abkürzung eines Wortes durch Weglassen von Buchstaben, z.B. für Deutsche Mark = DM., oder durch Zusammenziehen in wenige Buchstaben, z.B. Bundesrepublik Deutschland = BRD.
Abbreviaturensatz
ein Satz, der vornehmlich aus Abkürzungen besteht und der zeitraubenden Herstellung wegen als erschwerter Satz berechnet wird.
Abdruck
einzelner Abzug, z.B. zu Korrekturzwecken.
abfallen
von Buchstaben oder Zeichen, kleinen Linien vom Satzrand durch unsorgfältige Behandlung des Satzes.
abgequetschte Schrift
stark abgenutzte Schrift.
abgerundete Ecken
im Gegensatz zu rechtwinkligen Ecken.
abgerundete Schrift
unscharfe Buchstabenränder verbrauchter Schrift.
Abguß, abgießen
Nachbildung von Schriftsätzen durch Blei oder anderes widerstandsfähiges Gußmaterial.
abhacken
von Setzmaschinenzeilen zu Umbruch- oder Korrekturzwecken, auch von Bleilinien.
abheben
griffweises Wegnehmen von Satzteilen vom Schiff, silbenweises Abheben von der Setzlinie.
abhobeln
von Bleilinien auf bestimmte Länge.
Abklatsch
durch Abklopfen mit der Abklopfbürste erzeugter Satzabzug zu Korrekturzwecken.
Abklopfbürste
wird für den Bürstenabzug und zum Matern empfindlicher Schriften verwendet.
abklopfen
einen Korrekturabzug durch Klopfen mit der Abklopfbürste herstellen.
Abkürzungen
siehe Abbreviaturen.
Ablegebrett
Satzbrett für zum Ablegen bestimmten Satz.
ablegen
von glattem Satz.
Ableger
Gehilfe, welcher ausschließlich mit dem Ablegen betraut ist.
Ablegeschrift
zum Ablegen bereitgestellte Schrift.
Ablegewinkelhaken
zu Ablegezwecken konstruierter Winkelhaken aus Holz, Metall oder gepresstem Material, in den verschiedene Schriften verschiedenen Grades und Charakters gestellt und geordnet an den Ablegeort gebracht werden können.
Ablegregal
auch Ablegtisch, auf welchem der Ableger die Sätze zerlegt.
Ablegsatz
zum Ablegen bestimmter Satz.
Ablegschiff
auf welches zum Ablegen bestimmte Satzgruppen, nach Bild und Grad geordnet, gestellt werden.
Ablegspan
Holzspan, meist aber der Setzlinie, auf welchen ein Griff von Schriftzeilen ruht, um sie beim Ablegen bequem in der Hand halten zu können.
abquetschen
d.h. Schrift und anderes Druckmaterial so lange drucken lassen, bis es abgenutzt ist und nicht mehr scharf ausdruckt.
Absatz
ein Satzstück, das meist mit einem Einzug beginnt und mit einem Ausgang endet.
Abschlag
nennt der Schriftgießer die rohe Kupfermatrize, die durch einschlagen eines Stempels entstanden ist.
Abschnitt
eine Abteilung, ein Kapitel eines Werkes oder sonstigen Textes.
Abschnittlinie
Schlußlinie unter einem Abschnitt.
Abschnittstitel
zusammenfassender Titel verschiedener Untertitel.
Abschlußlinie
schließt ein Kapitel oder einen Tabellenkopf ab.
absetzen
ein Manuskript durch Setzen zu einem Satz verarbeiten.
abstecken
das Einstecken von Schriftmaterial in Einsteckkästen.
Absteckkasten
auch Einsteckkasten, Schriftkasten, in den die Schrift eingesteckt wird.
abteilen
Trennen eines Wortes, einer Satzgruppe.
Abteilungslinie
um Satzgruppen, Tabellenfelder voneinander zu trennen.
Abteilungstitel
welche innerhalb eines Werkes vor Thema-Abteilungen auf einem gesonderten Blatt stehen.
abziehen
ohne Zurichtung durch den Drucker ausgeführtes Drucken zu Behelfszwecken, z.B. Korrekturabzüge.
Abzieher
mit der Herstellung von Korrekturabzügen bestimmte Person.
Abziehpresse
zur Anfertigung von Korrekturabzügen bestimmte Kniehebelpresse oder Maschine.
Abzug
einzelner Abdruck für Hauskorrekturen oder für Kontrollzwecke.
Achsel
siehe auch Schulterhöhe, Höhe des Buchstabens vom Fuß zum Kopfansatz.
Achselfläche
die Grundlage des Buchstabenbildes, auch Schulter genannt, auf dem der Punzen und auf diesem das Schriftbild liegen.
achsel- auch schulterhoher, Ausschluß
besonders für Schriften mit Überhängen, um das Abbrechen derselben zu verhindern, z.B. bei Schreibschriften.
Achtelcicero
1 1/2-Punkt–Spatien oder –Durchschuß.
Additionslinie
zwischen Summanden und Summe stehende Linie.
Additionszeichen
Pluszeichen +.
ältere Antiqua
Mediävalschrift
Änderungen
Ändern einer Satzform von einer Sprache in die andere, oder auch Satzteile durch andere ersetzen.
Affiche
Plakat, Anschlag, Aushang
Affichensatz
auch Plakatsatz
Ahle
Werkzeug zum Korrigieren des Schriftsatzes.
Akkolade
Bindeklammer, Nasenklammer, geschweift, gerade, an einem Stück oder zusammensetzbar aus End- und Mittelstücken, unter Verwendung von halbfetten Linien zu Verlängerungszwecken.
Akzent
Betonungszeichen für Aussprache der Wörter in Grammatiken der deutschen und auch fremder Sprachen.
Akzentbuchstabe
ein mit einem Akzent versehener Buchstabe.
Akzidenz
Gelegenheitsdrucksache, Drucksache für Familie, Verein, Geschäft und Werbung.
Akzidenzabteilung
eine von Werk- und Zeitungsherstellung getrennte Abteilung.
Akzidenzkasten
kleiner Setzkasten.
Akzidenzmaterial
für den Akzidenzsatz bestimmtes Satzmaterial.
Akzidenzregal
unterscheidet sich vom Kastenregal durch Flachplatz mit vorteilhafter Kastenanordnung.
Akzidenzsatz
Satzarbeiten, bei denen es weniger auf die Schriftmassen ankommt als vielmehr auf die abgewogenen Schriftanwendungen in Verbindung mit Linien, Schmuck, Bild und Farbe.
Akzidenzschiff
mit besonderen Vorrichtungen für Akzidenzsatz versehenes Setzschiff.
Akzidenzschriften
werden in der Setzerei von Zeitschriften getrennt gehalten. Diese Schriften werden durch das häufige Stereotypieren (Rundwerden durch Prägen und Eingehen wegen Erhitzung) strapaziert.
Akzidenzwinkelhaken
innerhalb totaler Satzbreite auf kleinere Breiten verstellbar.
Aldine
nach von Aldus Manutius gedruckten Werken (Aldinen) benannt, deren Schrift eine schlanke, nicht ganz halbfette Antiqua war.
Alinea
(a linea = von der Zeile), neue Zeile, die erste Zeile eines neuen Absatzes, meist mit Einzug versehen.
alinieren
auf gleiche Schriftlinie bringen oder zum Beispiel handschriftlich auszufüllende Schreiblinien an vorangehende Worte auf gleiche Linie bringen.
Alphabetbreite
nennt man die Zeilenbreite einer Schrift als Vergleichsgrundlage gegenüber anderslaufenden Schriften.
Altschrift
verdeutschter Ausdruck für Antiqua
anaxialer Satz
ist nicht symmetrischer Satz, auch asymmetrischer Satz.
Andruck
auch Abzug für Korrektur oder Vergleichszwecke
Anfangsbuchstabe
über eine, zwei oder mehr Zeilen ragender Buchstabe (einfacher Buchstabe = Unziale, verzierter Buchstabe = Initiale).
Anfangskolumne
Textbeginn eines Werkes, mit Vorschlag und erstem Kapiteltitel versehen.
anfeuchten
des Satzes zum Zwecke des leichteren Ablegens; das anfeuchten des Abziehpapiers ergibt scharfe Abzüge.
anführen
Worte oder Satzteile in Anführungszeichen setzen. Anführen des Lehrlings heißt, den Lehrling ausbilden und erziehen.
Anführungszeichen
auch Gänsefüßchen „“ und Guillemets >< zum Anführen von Wörtern und Satzteilen.
Anhang
Zusatz zum Haupttext eines Werkes.
anhängen
einen Abschnitt an den vorhergehenden fügen, um z. B. kurze Ausgangszeilen einzubringen.
Anlage
nennt man die Vorrichtung, an die der zu bedruckende Bogen angelegt wird, damit die Stellung des Satzbildes am vorgesehenen Ort erscheint. Zur genauen Einstellung ist die Anlage mit Stellschrauben versehen. Für Abzüge auf Pressen ohne Anlagevorrichtung, d.h. ohne Stellmarken, werden Hohlstege so um den Satz gelegt, daß das Papier an diese angelegt werden kann.
Anmerkung
Note am Fuß einer Seite.
Annonce
Anzeige, Inserat in Zeitungen und Zeitschriften.
Anschlag
seitlich angebrachtes Blindmaterial an Satzgruppen.
Anschlußstück
den Anschluß bildendes Zwischenstück (z.B. bei Ornamenteinfassungen, zusammensetzbaren Akkoladen usw.).
Ansetzblatt
Manuskriptblatt des einen Setzers, nach welchem ein anderer weiter setzt.
Anstrich
der feine Aufstrich an Schreibschriften; das Gegenteil: der kräftige Abstrich.
anstreichen
das Anzeichnen von Fehlern oder von zu setzenden Manuskriptstellen.
Antiqua
Sammelbegriff für alle „lateinischen“ Schriften, d.h. für solche Schriften, deren römische Grundform beibehalten wurde. Ältere Antiqua = Mediaeval, jüngere Antiqua = sogenannte französische Antiqua. Auch Charakterbezeichnung für konstruierte Schrift = jüngere, sogenannte klassizistische Antiqua (im Gegensatz zu geschriebener Schrift, wie Mediaeval = ältere Antiqua), Stamm- und Haarstriche sowie feine, waagerechte, Schraffen aufweisende Antiquaschrift.
Anzeige
Inserat, Annonce.
Apostroph
Zeichen für weggelassenen Buchstaben, auch Auslassungszeichen.
arabische Ziffern
durch die Araber eingeführte Zahlzeichen.
arithmetische Zeichen
zur Darstellung der Zahlenlehre.
Assureelinie
Sicherheitslinie, schraffierte Linie zur Verhinderung von Fälschungen.
Astronomische Zeichen
Kalenderzeichen.
Asymmetrie
asymmetrisch setzen, d.h. ungleichlange Zeilen nicht auf Mitte schließen, sondern vorn oder hinten bündig.
aufbinden
das Auflösen und Entfernen der Kolumnenschnur vom Satz.
aufbringen
auch Einbringen von Wörtern und Zeilen.
auflösen
Aufbinden und Entfernen der Kolumnenschnur vom Satz.
aufräumen
Ablegen mit Klischees, Linien und allen durch Grad und Charakter verschiedene Schriften durchsetzten Schriftsätzen.
Aufräumer
Ableger.
aufschütteln
des Setzkastens, damit die Buchstaben griffgerechter liegen.
Auge
das vertiefte Buchstabenbild in der Mater, das nach dem Guß das Schriftbild darstellt.
ausbinden
des Satzes mit einer Kolumnenschnur, um den Satz transportfähig zu machen.
Ausbindeschnur
ein besonders zu Ausbindezwecken hergestellter Bindfaden.
ausbringen
auch austreiben, um durch Erweitern der Wortzwischenräume die Zeile zu verlängern oder eine zweite Zeile zu erreichen.
ausfuchsen
den Setzkasten leersetzen, ohne wieder abzulegen.
Ausführungspunkte
Punkte zum Auspunktieren einer Zeile, auch Registerpunkte genannt.
Ausgang
der übriggebliebene Leerraum oder eine angefangene Zeile.
Ausgangskolumne
Schlußkolumne eines Kapitels oder Werkes, auch Spitzkolumne.
Ausgangszeile
die letzte Zeile eines Alineas.
ausgedruckter Satz
verläßt die Presse, weil die Auflage ausgedruckt ist.
ausgleichen
Versalzeilen so ausschließen, daß die Buchstaben in gleichem Abstand voneinander zu stehen scheinen.
ausheben
die Zeile aus dem vollgesetzten Winkelhaken herausheben oder eine Druckform aus der Druckpresse herausnehmen.
ausklinken
Buchstaben so zu schneiden, daß sie ineinander gefügt werden können.
Auslassung
ein nicht gesetztes Wort oder gar eine oder mehrere Zeilen (Leichen).
Auslassungspunkte
… statt eines Gedankenstriches für eine Weglassung.
Auslassungszeichen
Apostroph
Ausläufer
die Zeile läuft gut aus, das heißt, sie ist so lang wie vorgesehen.
auspunktieren
vom Stichwort einer Zeile bis z.B. zu einer Seitenzahl eines Inhaltsverzeichnisses, Führungspunkte in Halbgeviertabstand einsetzen.
ausraffen
ein Setzkastenfach oder einen Setzkasten ganz oder teilweise leeren.
ausschießen
einen Schriftsatz oder eine Druckform zum Schließen bereitstellen, wobei insbesondere die Seitenfolge dem Falzvorgang zu entsprechen hat.
ausschlachten
Herausnehmen von Blindmaterial, Linien, Klischees und von der Grundschrift abweichender Schriftgrade, so daß nur noch die Grundschrift übrigbleibt, welche entweder spaltenweise ausgebunden oder griffweise abgelegt werden kann.
ausschließen
technisch: die Zeilen im Winkelhaken absolut gleich lang machen
optisch: die Wortzwischenräume optisch gleichmäßig und dem Verhältnis der Schriftpunzen entsprechend halten.
Ausschluß
schriftbildloses Füllmaterial für Wortzwischenräume und Zeilen zum Spationieren von Wörtern.
Ausschlußkasten
Kasten, in welchen, nach Kegel und Stärke geordnet, das Ausschlußmaterial untergebracht ist.
aussetzen
nicht abkürzen, eine Satzarbeit fertig setzen, einen Schriftkasten leersetzen.
aussparen
auf einer Druckseite einen Raum frei lassen, z.B. für eine Illustration oder ein nachträglich einzudruckendes Bild.
aussperren
eine Zeile durch erweitern der Wortzwischenräume auf eine vorgeschriebene Breite bringen, eine Satzgruppe soll eine bestimmte Höhe erreichen durch stärkeres Durchschießen der Zeilen.
ausstoßen
den Durchschuß, Regletten und Stege aus durchschossenem Satz herausstoßen, um sie anderweitig verwenden zu können.
austreiben
eine Zeile gewaltsam, d.h. ohne Rücksicht auf optische Ausgeglichenheit auf eine bestimmte Breite erweitern; eine Satzgruppe stärker durchschießen, um eine dadurch bestimmte Satzhöhe zu erreichen.
auszählen
die Buchstaben einer Druckzeile zählen, um das Verhältnis zu der Anzahl Buchstaben einer Manuskiptzeile zu erhalten.
auszeichnen
Wörter oder Satzteile aus dem gesetzten Text hervorheben, durch größeren Schriftgrad, kursiv, halbfett, fette oder spationierte Schrift oder durch anderen Schriftcharakter.
Auszeichnungen
Rubriken, Hervorhebungen aus der Grundschrift.
Autorkorrektur
auch Bestellerkorrektur, die Korrektur des Verfassers.
axiale
auch symmetrische Anordnung, auf Mitte geschlossener Satz.
Azureelinie
auch Assureelinie, Sicherheitslinie (waagerecht- oder schrägschraffiert, punktiert oder guillochiert).